27.11.2017

FC Genoa – AS ROMA 1–1

Die Zusammenfassung:
Kurzum: Bei einem harmlosen Gegner hat die Roma zwei Punkte verloren. Die Gastgeber hatten leichtes Spiel mit der trägen Ballzirkulation der giallorossi, vor allem in den ersten 45 Minuten. Die fünf häufigsten Passwege im Spiel betreffen ausschließlich unsere Abwehrspieler, z. B. Fazio auf Florenzi 35 Mal! Nach der Pause wurde es wenig besser, doch Di Francesco schien ein glückliches Händchen zu haben, als El Sharaawy nach seinem Wechsel auf links zustach. Es wäre wohl weiter nichts passiert, hätte De Rossi die Sache mit dem Händchen unglücklich interpretiert. Wenn man etwas Positives aus dem Spiel mitnehmen will, sind das die offensiven Schlussminuten in Unterzahl und der lebhafte Kurzauftritt von Schick.


Die Einzelkritiken:

Alisson. Intuition ohne Lohn. Muss nur ein paar zentrale Schüsse abwehren, bis er im Elfmeterduell mit Lapadula den Kürzeren zieht.

Florenzi. Käpt'n Karma. Ale muss häufig als verkappter Spielmacher die Angriffe initiieren, mit wechselhaftem Erfolg. Seine Flanke zum 1–0 weckt Hoffnung auf ein gutes Ende, bis De Rossis Aussetzer ihn zum Spielführer und Friedensstifter wider Willen macht. Danach defensiv leicht unter Druck, bevor die Roma zur Schlussoffensive bläst.

Fazio. Wüterich. Zum Frühstück hatte unsere Nummer 20 wohl Chili en masse. Strittige Situationen in Genua sehen ihn oft im Mittelpunkt, dabei hätte er sich einfach auf seinen Job konzentrieren können.

Juan Jesus. Formula Juan. Schnell ist er, das hat er gegen Taarabt eindrucksvoll bewiesen. Leider überhitzt sein Motor noch zu oft, ob beim Spielaufbau oder mit einem unschönen Foul an Lapadula, das auch mit Rot hätte geahndet werden können.

Kolarov. Stoiker. Unbeirrbar marschiert er auch im alten Marassi über links Richtung Tor, in Perotti findet er nicht die gewohnte Unterstützung. Vor allem bei Standards eine konstante Gefahr, legt er gegen Ende Strootman fast zum 2–1 auf.

Nainggolan. Limo ohne Zisch. Die letzten Spiele haben den Ninja regelrecht ausgepresst, gegen Genau mangelt es ihm an Spritzigkeit und Präzision, dennoch ist er mit seiner vorgezogenen Position gerade nach dem 1-1 einer der Antrieber.

De Rossi. Die rechte Hand des Teufels. Daniele aka "Terence Spencer" De Rossi war wohl vom Affen gebissen: Der blauäugige Bartträger langt nicht zum ersten Mal in seiner Karriere zu und ist mit der Sperre und dem Punktverlust gestraft genug. Warum einer der fairsten italienischen Spieler außerhalb des Platzes seine Nerven trotz Führung nicht im Griff hat, kann sich nur mit seinem Adrenalinüberschuss erklären, sagt er doch nach dem Spiel, Lapadula ließ sich fallen, was Parolo im Derby beispielsweise nicht tat. Hoffen wir, dass Di Francesco ihm wie versprochen den Hintern versohlt und dann ist gut.

Strootman. Anzug von der Stange. Sein bester Moment ist der Alutreffer kurz vor Schluss, der auch sein ganzes Spiel auf den Punkt bringt: Lange sucht er die richtige Position, rochiert hier und da, aber so richtig passen will es nicht.

Perotti. SD statt Full HD. Auf der Heatmap hat sich das Bild eines Perotti an der Seitenlinie eingebrannt, der zwar viele Kontakte hat, aber meist den Ball nach hinten zurückspielen muss. Für Statistiker: Kein Torschuss, 5 von 12 Zweikämpfe gewonnen, 2 Flanken ohne Abnehmer.

Dzeko. Redux Version. Bei Dzeko scheint ein wenig die Luft raus zu sein, und selbst die besten Filme haben mal eine Pause, damit sich noch mal Spannung aufbauen kann. Strahlt wenig Gefahr aus und hat gegen seine Gegenspieler häufig das Nachsehen. 

El Sharaawy. Quickie. Sein Tor ist ein kurzer Spaß an einem auch für ihn wenig erfolgreichen Nachmittag, hätte ohne die Unterzahl mehr Räume für seinen schnellen Antritt gehabt, wird durch die Rote Karte von DDR zwangsläufig für Gonalons geopfert.

Defrel. Iturbisiert. Seine Einwechslung scheint ein echter Glücksgriff: El Sharaawy rückt dadurch nach links, und Florenzi erhält den Raum zur ungestörten Flanke. Wirft sich gegen Schluss verzweifelt nach vorne, bleibt weiterhin undurchschaubar.

Gonalons. Krummer Notnagel. Kommt relativ spät, um das dezimierte Mittelfeld zu ordnen, was ihm auch nicht wirklich gelingt.

Schick. Lichtblick. Nach Wochen ist der millionenschwere Einkauf wieder auf dem Platz und sorgt in wenigen Minuten für mächtig Wirbel, das Jokerglück aus Sampzeiten ist aber noch in der Reha.

23.11.2017

Atletico Madrid – AS ROMA 2–0

Die Zusammenfassung:

Trotz vier Wechseln im Vergleich zum Derby hatte die Roma das Heft zu Beginn in der Hand – oder bekam es vielmehr von Atletico aufgezwungen. Gleich mehrere Ballverluste der Gastgeber wussten Perotti und Co. nicht auszunutzen. So konnten die rojiblancos immer mehr ins Spiel finden, während die giallorossi vor allem nach der Pause sich weiter zurückzogen. Die Niederlage war die natürliche Folge: Nun heißt es im letzten Gruppenspiel die Nerven behalten und das eigene Spiel durchziehen, an diesem 0 zu 2 kann die Mannschaft nur weiterwachsen. PS: Das dunkle Camouflage-Trikot ist Geschmackssache, warum muss unser Vereinsname auf den Spielerhintern prangen?

Die Einzelkritiken:

Alisson. Aus der Zauber. Der Brasilianer wirkte weniger souverän als gewöhnlich, und die Wunder hat er im Hinspiel aufgebraucht.

Bruno Peres. Bruno, der Gummibär. Das Derby-Adrenalin ist schon verflogen. Mehr auf Vorsicht bedacht, offensiv nur bei einem Distanzschuss aufgefallen. Zerstört mit seinem Platzverweis die letzte Hoffnung auf einen Punktgewinn.

Manolas. Kostas mit den Scherenfüßen. Kassiert relativ früh Gelb mit einer überhasteten Grätsche, wirft sich danach aber mächtig ins Zeug – und gefährliche Schüsse. Beim Griezmann-Tor geht auch ihm alles zu schnell.

Fazio. Stamm-Kraft. Unerschrocken und unüberwindbar, steht Fede wie ein Baum im Strafraum und verhindert auch in Unterzahl Schlimmeres.

Kolarov. Kalibrierfehler. Auch weil die linke Kette in der ersten Halbzeit gut funktioniert, kann er häufig bis zur Grundlinie vorstoßen, nur nutzt niemand seine Hereingaben, die etwas Präzision vermissen lassen.

Pellegrini. Seifenopa. Über weite Strecken läuft das Spiel an Lorenzo vorbei, gerade zu Beginn ignoriert er wie ein störrischer Greis die Freiräume, die die colchoneros der Roma bieten. Auch sonst fehlt ihm die Bodenhaftung, auch weil die Madrider ihn wie eine fast leere Duschgelpackung behandeln.

Gonalons. Verkochte Pasta ohne Soße. Macht irgendwie was er soll, seinem faden Spiel fehlt es an Würze, zudem auch ein paar leichte Unsicherheiten.

Nainggolan. Asiatische Tigermücke. Beißt sich in den Gegnern fest, schwirrt ihnen davon, ist aber mit überhasteten Ballverlusten auch für seine Mitspieler lästig. Insgesamt einer der wenigen Lichtblicke. Eine verunglückte Flanke trifft sogar den Pfosten, wäre zu schön gewesen.

Perotti. Dancing with myself. Perotti ist ein Billy-Idol-Fan, wenn man genau hinsieht. Als einer der Aktivposten bringt er mit seinen Dribblings immer wieder Schwung zu Beginn des Spiels, verpasst aber mit seiner Ballverliebtheit häufig den richtigen Moment. Ein Schritt vor, zwei zurück.

Dzeko. Lost in Space. Ist nur anfänglich mit Ablegern und guten Laufwegen eingebunden, verliert sich mit dem Ticken der Uhr immer mehr im luftleeren Raum. 

Gerson. Halbe Miete. Bemüht sich, erarbeitet sich gute Gelegenheiten, macht nie was daraus – auch weil selten unterstützt.

Strootman. Nullrendite. Ersetzt nach einer Stunde den glücklosen Pellegrini, merkt man aber nicht.  

Defrel. Mission impossible. Ist nicht der erhoffte Killer im Strafraum, hat aus Zeitgründen nicht mal die Chance, die Abwehr zu kitzeln.

El Sharaawy. Unnötig frisiert. Kommt rein und darf Minuten später hinten aushelfen.

19.11.2017

AS ROMA – Lazio 2–1

Die Zusammenfassung:

Di Francesco konnte seine Feuertaufe im Derby mit einer taktisch klugen Partie für sich entscheiden. Waren die ersten, 45 Minuten recht ausgeglichen, sorgte der Doppelschlag nach der Pause für klare Verhältnisse. Schlüssel zum Sieg waren die läuferische Leistung, die das Mittelfeld der Gäste streckenweise blass aussehen ließ, und das exzellente Pressing in der Offensive. Die Roma bewies eine früher oft vermisste Nervenstärke. Wenn der Coach es schafft, dass die Spieler auch nach dem Derbysieg nicht abheben und weiter als Einheit auftreten, braucht man auch vor den kommenden Topduellen keine Angst haben.



Die Einzelkritiken:

Alisson. Number 1. Zwar wird es im Strafraum hin und wieder brenzlig, doch wirklich gefährliche Bälle kommen nicht auf seinen Kasten. Schätzt die Flanke vor dem Elfmeterpfiff nicht gut ein, könnte mit seinem Zögern Manolas eventuell verunsichert haben, Kostas darf dann dennoch nicht mit dem Oberarm ran. Bleibt weiterhin der Torwart mit den wenigsten Gegentreffern.

Florenzi. Einatmen, Aufatmen. Begleitet punktuell die Offensivaktionen und schießt dabei einem Laziale zwischen die Beine, das gibt im Derby Extrapunkte. Bis zu Lukakus Einwechslung hält er seine Seite recht gut, begleitet schön das 2-0 über rechts. Flo wird dann aber vom starken Belgier und Knieschmerzen (nicht das operierte und wohl nix schlimmes) ausgehebelt.

Manolas. Nomen est Omen. "Mano! Mano!" keifen die Laziali, "Manolas! Manolas!" rufen seine Mitspieler. "Mannaggia la miseria!" rufe ich vor dem Fernseher. Der VAR ist das egal, Elfmeter für die Gäste, unnötiger Stress in der Schlussphase. Bis zum Aussetzer hatte der Grieche seine Gegner im Griff.

Fazio. Groß-Magnon. Der Urmensch war eines Tages einfach da und verscheuchte in all seiner Überlegenheit die Neandertaler aus seinem Hoheitsgebiet. Evolution an Fazio erklärt für die Generation Twitter.

Kolarov. Mister Teflon. Halb Mensch, halb Bratpfanne, lässt Aleksandar die Pfiffe seiner ehemaligen Fans an sich abperlen und haut Bastos ein dickes Ei in die Pfanne, um Perotti zum Elfmeterpunkt zu bitten.

Nainggolan. Weltwunderwaffe. Kaum jemand dachte, dass er rechtzeitig wieder auf die Beine kommen würde. Der nikotinbetriebene Supercyborg zeigt jedoch Powerfußball der Extraklasse, lasert alles aus seinem Weg und schießt die gelbrote Menge ins Paradies.

De Rossi. Derby night fever. Daniele hatte mal zugegeben, dass er vor dem Derby selten schläft, über den dunklen Augenrändern brennt dennoch das für ihn typische Feuer. Teilt mal aus, steckt mal ein und führt am Ende das Team unter die Curva Sud. Zum ersten Mal als "Capitan Presente."

Strootman. Mobiler Deich. Der Niederländer besinnt sich seiner Stärken und hält im Verbund mit seinen Kollegen das Mittelfeld dicht.

El Sharaawy. Fleißiges Bienchen. Findet in der Offensive keinen Stich, sammelt emsig Bonus-Meilen mit Florenzi auf seiner Seite.

Dzeko. Pragmatiker. Fürs Auge sind nur ein Kopfball und ein Drehschuss in der ersten Hälfte dabei, was aber seine sehr mannschaftsdienliche Leistung nicht schmälert. Die Tore werden wiederkommen, keine Frage.

Perotti. Der Eismann. Diego scheint der Ball am Fuß festgefroren, was bis zur Halbzeit eher negativ auffällt. Mit dem Elfmetertor im Stile eines Sergio-Leone-Streifens zeigt er andere eiskalte Qualitäten, denen er mit dem Ballgewinn gegen Bastos und der Vorlage zum 2-0 noch eins draufsetzt.

Gerson. Frühreif. Löst einen etwas unglücklichen ElSha ab und schenkt dem Team mit der Ballbehandlung eines Altstars Sicherheit auf rechts außen.

Bruno Peres. Einreisestopp. Manchen Anhängern setzt das Herz kurz aus, als der Brasilianer an der Seitenlinie steht. Doch Di Francescos Entscheidung ist genau richtig, denn Peres schränkt Lukakus Freiheiten direkt ein.

Juan Jesus. Epilog. Der Letzte macht die Tür zu.

06.11.2017

AC Fiorentina - AS ROMA 2-4

Die Zusammenfassung:

Was sagt uns das Spiel gegen Florenz? Eusebio Di Francesco hat der Roma eine Identität gegeben – die eines Chamäleons: Wandelbar, anpassungsfähig, bisweilen farbenfroh. Der Trainer setzt auf Rotation und wird von seinen Spielern am Schluss auch belohnt. Die Abwehr schwamm im toskanischen Regen zum Teil stark, nach der Pause hatten die giallorossi die Partie besser unter Kontrolle und fuhren den verdienten Dreier ein.

Die Einzelkritiken:

Alisson. Becker-Hecht. Seine Glanzparade gegen Chiesa vor der Halbzeit und gegen Veretout danach sind der Gamechanger.

Florenzi. Akku alle. Hat seine liebe Mühe mit Chiesa und zeigt sich vorne wenig gefährlich, dosiert seine schwindenden Kräfte halbwegs gut bis Schlusspfiff.

Fazio. Marmorblock. Zu Michelangelos David gesellt sich in Florenz der römische Fazio als Statue: Beim 2-2 entwischt ihm Simeone, sonst auch etwas hüftsteif.

Manolas. Himmel und Hölle. Lässt einen Konter dazu, bügelt es selbst wieder aus, blockt gefährliche Schüsse und erzielt mit mehr Glück als Verstand das 3-2. Am Ende geht's doch ins Paradies.

Kolarov. Wackelkontakt. Hinten lässt sich sich der Serbe vor dem 1-1 viel zu austanzen, ist dafür in der Offensivphase immer wieder für Gefahr gut,schlägt die Ecke zum 3-2.

Nainggolan. Thermomix. Schreddert wie in alten Zeiten alles klein, was ihm vor die Füße fällt und macht daraus leckere Snacks für die Kollegen. Beflügelt vom Nationalmannschaftscomeback.

Gonalons. Leichtfuß mit Lichtblicken. Wechselt zwischen guten Aktionen, unnötigen Ballverlusten und schlechter Zweikampfführung ständig hin und her. Unterm Schlussstrich "gut gegangen"!

Pellegrini. Blockade. Spielt ohne Präzision und Inspiration. Ganz so, als hätte ihn die Nichtnominierung durch Ventura aus dem Konzept gebracht.

Gerson. Gern so! Langes Eck, kurzes Eck, die Überraschung des Tages ist endgültig vom Abstellgleis auf die Hochgeschwindigkeitstrasse. Was noch besser werden kann ist die Defensive, beim Tor von Veretout schläft er leider.

Dzeko. Bauarbeiter. Die Architekten des Sieges sind andere, Edin hilft jedoch bei der Grundsteinlegung fleißig mit: Rackert, schafft Freiräume, spitzelt per Kopf Manolas den Ball zur endgültigen Führung zu.

El Sharaawy. Auf Sparflamme. Vom Glanz der Champions League zum verregneten Ligaalltag ist der Weg kurz. Legt zumindest sauber das 1-0 auf.

Perotti. Endläufer. Beim Staffellauf macht er zum Schluss den Deckel drauf und ärgert die Gastgeber mit klasse Dribblings.

Strootman. Sekundenkleber. Hilft in der Endphase mit, das Mittelfeld zusammenzuhalten und den Sieg nach Hause zu schaukeln.

Defrel. Auf Eis. Schafft es in 10 Minuten, mehrere Großchancen auszulassen.

01.11.2017

ROMA–Chelsea 3-0

Die Zusammenfassung:

Halloween 2017 hatte für die Roma Süßes, für den FC Chelsea dagegen nur Saures zu bieten. Mit dem schnellsten Champions-League-Tor der Vereinsgeschichte ebnete El Sharaawy früh den Weg zum Erfolg. Zwar überließ man den Londonern im Anschluss die Kontrolle über das Spiel, doch weder der spielfreudige Hazard noch der völlig freie Morata wussten etwas mit ihren Chancen anzufangen. Dafür nutzte El Sharaawy den Stellungsfehler vom Ex-Römer Rüdiger eiskalt zum 2-0. Danach war die Partie gelaufen, in der zweiten Hälfte kam Chelsea nur noch zu einem Schuss Richtung Tor. Dabei zog sich die Roma selten komplett zurück, sondern unterstrich mit einer hohen Abwehr und starkem Pressing ihre Überlegenheit, den Schlusspunkt setzte Perotti mit einem feinen Distanzschuss. Conte und seine Truppe durften sich bei den römischen Schreckgespenstern bedanken, nicht noch mehr Tore eingefangen zu haben.

Die Einzelkritiken:

Alisson. Cthulu. Jeder Ball leichte Beute für seine Tentakel. Hazard hört noch heute sein fürchterliches Lachen. Wird gegen Alonso auch gern zum Überflieger.

Florenzi. Teen-Wolf. Im Vergleich zu De Rossi (siehe da) noch ein Welpe, aber für die Roma geht er immer die Extra-Meile bis zur Erschöpfung. Mit Hazard hat er den unangenehmsten Gegenspieler, kommt nach Startschwierigkeiten gut mit dem Belgier zurecht und hilft sogar häufig beim Pressing vorne mit.

Fazio. Frankensteins Monster. Groß, stark, nicht zu überwinden. Am Schluss einmal bisschen doof gepasst, aber egal.

Juan Jesus. Freddy Krueger. Es wird ab und an brenzlig im eigenen Strafraum,  wenn er am Ball ist, was ein paar Narben hinterlässt. Am Ende bleiben jedoch die Albträume bei Morata und Co. in Erinnerung.

Kolarov. Graf Drakolarov. Der Herr über die linke Seite saugt Chelsea früh mit seinem Pass in die Tiefe, der die Führung einleitet. Danach selbst manchmal fahrig und blutleer am eigenen Strafraum, macht er aber mit Kontinuität und der Balleroberung vor dem 3-0 wieder gut.

Nainggolan. Der Gremlin. Die Pause gegen Bologna hat dem Ninja gut getan: Giftiger und beweglicher als in den Spielen zuvor, überall auf dem Platz zu finden. Sein langer Ball zum 2-0 kratzt die Londoner vollends auf.

De Rossi. Der Leit-Werwolf. Mit Abstand seine beste Partie der Saison. Verlagerte den Schwerpunkt des Spiels immer im richtigen Moment, zeigte Biss in den Zweikämpfen und verteilte kluge Bälle.

Strootman. Zombie. Etwas undankbar, doch einer passte nicht so recht ins eingespielte Orchester. Vor allem in der ersten Hälfte wirkte Kevin behäbig und ungenau, nach der Pause besser.

El Sharaawy. Der Fluch des Pharao. Das Grün des Olimpico ist sein Revier, für den Gegner gibt es nach 44 Sekunden kein Entkommen, kraftvoll und unerbittlich wie ein Falke. Der Unersättliche bestraft die Eindringlinge ein zweites Mal, schnell und giftig wie eine Kobra.

Dzeko. Der Oger. Nach den zwei Toren an der Stamford Bridge haben die Londoner ein besonderes Auge auf seine Umtriebe. Hat kaum Torchancen, schafft dafür Freiräume für seine quirligen Mitspieler und legt zum 1-0 auf.

Perotti. Danse Macabre. Die Formkurve zeigt immer weiter nach oben und findet mit seinem trockenen Distanztor ihren bisherigen Höhepunkt. Die vergebene Chance zum 4-0 legen wir mal unter "Gastfreundschaft" ab.

Manolas. Der Minotaur. Erlöst Florenzi von seinen Sonderschichten und hat nach einer Ecke sogar die Chance zum Tor auf den Hörnern. Willkommen zurück.

Gerson. Kleiner Poltergeist. Ein paar Minuten, um mitzuspuken.

Pellegrini. Der Sandmann. Kurz vor Schluss noch etwas Sand in die Augen für die Gäste, die doch nur noch ins Bett wollen.