20.06.2012

Momentaufnahme

Identifikationsfiguren haben es in sich. Mein erstes und damit wichtigstes Vorbild war und ist mein Vater. Ich habe viele seiner Werte verinnerlicht und bin froh, dass sie mich durch das Leben begleiten.

Obwohl wir demnach in vielen Dingen sehr ähnlich sind, verstehen wir oft nicht, was der eine vom anderen will. In dem Moment spielt der Fußball die Rolle des gemeinsamen Nenners. Er schlägt die Brücke zwischen dem verlorenem Gestern und dem ungewissen Morgen. Mein Vater und ich treffen uns in der Mitte.

Darum bin für das entscheidende letzte Gruppenspiel Italiens gegen Irland zu meinen Eltern gefahren. Gemeinsam schweigen oder gemeinsam im Glück schwelgen. Letzteres traf zu.

Schön war die Partie gewiss nicht, die squadra azzurra war nervös und wirkte über weite Strecken lethargisch. Gegen tapfere Iren - ein großes Lob an dieser Stelle an die Fans von der Grünen Insel - mussten es zwei Eckstöße richten.

Ja, Fußball kann leider auch sehr hässlich sein. Auch vieles, was im Rahmen der aktuellen EM passiert.  Darum bleibt er für mich eine interessante Allegorie auf das Leben. Mal schmutzig, mal bitter. Und doch wieder schön.

Danke Papa.

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