01.11.2017

ROMA–Chelsea 3-0

Die Zusammenfassung:

Halloween 2017 hatte für die Roma Süßes, für den FC Chelsea dagegen nur Saures zu bieten. Mit dem schnellsten Champions-League-Tor der Vereinsgeschichte ebnete El Sharaawy früh den Weg zum Erfolg. Zwar überließ man den Londonern im Anschluss die Kontrolle über das Spiel, doch weder der spielfreudige Hazard noch der völlig freie Morata wussten etwas mit ihren Chancen anzufangen. Dafür nutzte El Sharaawy den Stellungsfehler vom Ex-Römer Rüdiger eiskalt zum 2-0. Danach war die Partie gelaufen, in der zweiten Hälfte kam Chelsea nur noch zu einem Schuss Richtung Tor. Dabei zog sich die Roma selten komplett zurück, sondern unterstrich mit einer hohen Abwehr und starkem Pressing ihre Überlegenheit, den Schlusspunkt setzte Perotti mit einem feinen Distanzschuss. Conte und seine Truppe durften sich bei den römischen Schreckgespenstern bedanken, nicht noch mehr Tore eingefangen zu haben.

Die Einzelkritiken:

Alisson. Cthulu. Jeder Ball leichte Beute für seine Tentakel. Hazard hört noch heute sein fürchterliches Lachen. Wird gegen Alonso auch gern zum Überflieger.

Florenzi. Teen-Wolf. Im Vergleich zu De Rossi (siehe da) noch ein Welpe, aber für die Roma geht er immer die Extra-Meile bis zur Erschöpfung. Mit Hazard hat er den unangenehmsten Gegenspieler, kommt nach Startschwierigkeiten gut mit dem Belgier zurecht und hilft sogar häufig beim Pressing vorne mit.

Fazio. Frankensteins Monster. Groß, stark, nicht zu überwinden. Am Schluss einmal bisschen doof gepasst, aber egal.

Juan Jesus. Freddy Krueger. Es wird ab und an brenzlig im eigenen Strafraum,  wenn er am Ball ist, was ein paar Narben hinterlässt. Am Ende bleiben jedoch die Albträume bei Morata und Co. in Erinnerung.

Kolarov. Graf Drakolarov. Der Herr über die linke Seite saugt Chelsea früh mit seinem Pass in die Tiefe, der die Führung einleitet. Danach selbst manchmal fahrig und blutleer am eigenen Strafraum, macht er aber mit Kontinuität und der Balleroberung vor dem 3-0 wieder gut.

Nainggolan. Der Gremlin. Die Pause gegen Bologna hat dem Ninja gut getan: Giftiger und beweglicher als in den Spielen zuvor, überall auf dem Platz zu finden. Sein langer Ball zum 2-0 kratzt die Londoner vollends auf.

De Rossi. Der Leit-Werwolf. Mit Abstand seine beste Partie der Saison. Verlagerte den Schwerpunkt des Spiels immer im richtigen Moment, zeigte Biss in den Zweikämpfen und verteilte kluge Bälle.

Strootman. Zombie. Etwas undankbar, doch einer passte nicht so recht ins eingespielte Orchester. Vor allem in der ersten Hälfte wirkte Kevin behäbig und ungenau, nach der Pause besser.

El Sharaawy. Der Fluch des Pharao. Das Grün des Olimpico ist sein Revier, für den Gegner gibt es nach 44 Sekunden kein Entkommen, kraftvoll und unerbittlich wie ein Falke. Der Unersättliche bestraft die Eindringlinge ein zweites Mal, schnell und giftig wie eine Kobra.

Dzeko. Der Oger. Nach den zwei Toren an der Stamford Bridge haben die Londoner ein besonderes Auge auf seine Umtriebe. Hat kaum Torchancen, schafft dafür Freiräume für seine quirligen Mitspieler und legt zum 1-0 auf.

Perotti. Danse Macabre. Die Formkurve zeigt immer weiter nach oben und findet mit seinem trockenen Distanztor ihren bisherigen Höhepunkt. Die vergebene Chance zum 4-0 legen wir mal unter "Gastfreundschaft" ab.

Manolas. Der Minotaur. Erlöst Florenzi von seinen Sonderschichten und hat nach einer Ecke sogar die Chance zum Tor auf den Hörnern. Willkommen zurück.

Gerson. Kleiner Poltergeist. Ein paar Minuten, um mitzuspuken.

Pellegrini. Der Sandmann. Kurz vor Schluss noch etwas Sand in die Augen für die Gäste, die doch nur noch ins Bett wollen.


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