28.06.2012

Entscheidend ist auf'm Platz

Wie viele Sportjournalisten, Kneipentheoretiker und fußballaffine Cybernauten haben dieser Tage über dieses Spiel aller Spieler philosophiert. Wie viele harmlose Sticheleien, wie viele geschmacklose Kommentare und wie viele xenophobe Schmähungen wurden in der Realität und im Internet in den letzten Stunden verbreitet. Dazwischen gibt es die verschwindend geringe Minderheit, die sich bloß wünscht, dass der bessere gewinnen möge.

Es ist mir zwar nicht vollkommen egal geworden, aber früher hatte ich ein dünneres Fell, heute belächele ich den Stumpfsinn und die Versuche, die Fußballrivalität zwischen Deutschland und Italien noch weiter aufzubauschen. Da mein Freundes- und Bekanntenkreis fast ausschließlich aus Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit besteht, gilt wohl ein Turbonegro-Song als Song des Tages.



Ich freue mich auf das, was da kommen mag. Gerade nach dem sicher taktisch interessant, aber für den neutralen Zuschauer sehr verkrampft und ermüdend wirkenden ersten Halbfinale. Den Portugiesen gelang es, die Spanier weitestgehend unter Kontrolle zu halten. Das Offensivspiel blieb äußerst blass. Die furia roja ist nach dem Elfmeterschießen zum dritten Mal hintereinander in einem großen Finale, doch die sonst so präzisen Kombinationen führten nur zu einer Großchance in der Verlängerung, bei der Iniesta am Portugiesen Rui Patricio scheiterte.

Noch eine Partie Rasenschach brauche ich nun wirklich nicht. Vielleicht muss ich kurz traurig sein. Gehört eben dazu. Vielleicht höre ich auch ein Lied über Pizza. Dann ist alles gut.


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