19.09.2011

Der 3. Spieltag: De Rossi wird zum Libero 2.0

Mit dem Start des Europapokals unter der Woche geht es in den Topligen erst richtig los. Die Teams, die alle drei Tage auf den Platz gehen, werden sehen, ob ihr Kader in Qualität und Breite ausreicht, die anderen Teams wie Juventus oder Rom müssen dagegen die spielfreie Zeit optimal ausnutzen, um sich voll auf die Meisterschaft zu konzentrieren.

Mit Ruhm haben sich die italienischen Teams in Champions und Europa League wahrlich nicht bekleckert. Der AC Mailand erreichte bei der Jahrhundertmannschaft von Barça zwar ein respektables 2-2, das die Zeitungen feierten, die Art und Weise war aber recht kurios. Bereits nach 24 Sekunden brachte Pato die Führung, doch bis zur Schlussminute war das Spiel ein reiner Monolog der Gastgeber. Der Ausgleich durch Thiago Silva in der 92. Minute rettete den Mailändern einen glücklichen Punkt. Besser präsentierte sich dagegen der SSC Neapel mit dem 1-1 bei Manchester City. Mit gefälligem Konterspiel war das Team von Walter Mazzarri auf Augenhöhe mit der Millionentruppe von Roberto Mancini. Inter Mailand wiederholte die desolate Vorstellung gegen Palermo beim 0-1 gegen Trabzonspor. Die Türken waren nur durch den Ausschluss von Fenerbahce in die europäische Königsklasse gerutscht, ließen sich jedoch nicht von der Kulisse in San Siro beeindrucken.

De Rossi in Bestform bei Inter gegen Rom.
In der Serie A ging es dieses Wochenende weniger spektakulär als letzte Woche weiter. Nachdem Cagliari gegen Aufsteiger Novara 2-1 gewann, fand am Samstagabend das Spitzenspiel zwischen Inter und Rom statt. Im Vorfeld hatten die Medien das Match im Vorfeld zum Entscheidungsspiel für die bisher glücklosen Trainer der beiden Teams aufgebauscht. Das Spiel der nerazzurri lebte einzig und allein von den Ideen Wesley Sneijders, der AS Rom überraschte mit seinem sehr elastischen Spielsystem und einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Auf dem Papier lief das Team mit einem 4-3-3 auf, dass sich bei Ballbesitz direkt zum 3-4-3 mutierte. Die laufstarken Mittelfeldspieler Taddei und Perrotta wurden zu Außenverteidigern umfunktioniert. Ein wieder erstarkter De Rossi übernahm die Schlüsselrolle. Capitan Futuro fungierte als moderner Libero zwischen Abwehr und Mittelfeld, mit 94 Ballkontakten bildete er das Herzstück des römischen Spiels. Dennoch sprangen wieder nur drei Großchancen heraus, die der Brasilianer Julio Cesar parierte. Die größte Chance für Inter hatte Sneijder in der 85. Minute, doch ein überzeugender Simon Kjaer lenkte den Flachschuss aus 10 Metern am Tor vorbei und verhinderte eine unverdiente Niederlage.

Lucios Tritt gegen Stekelenburg.
Maarten Stekelenburg konnte im Tor der Gäste kaum glänzen, weil er bereits nach 15 Minuten von Lucio beim Herauslaufen schwer am Kopf getroffen wurde und nun mehrere Wochen ausfällt. Der frühere Bundesligaspieler hatte es dem Wohlwollen des Schiedsrichters zu Verdanken, dass er nur die gelbe Karte sah. Zwar drehten die Mailänder in der zweiten Halbzeit auf, es blieb jedoch beim 0-0. Die Fans quittierten die Leistung der Gasperini-Schützlinge mit Pfiffen, eine klare Linie hat der Trainer noch lange nicht gefunden, die Römer scheinen dagegen auf einem guten Weg zu sein, am Donnerstag gegen Siena müssen die Stürmer endlich ihre Ladehemmung ablegen.

Für die meisten Akzente im Sturm der Römer sorgte der U21-Stürmer Fabio Borini, der diesen Sommer vom FC Parma kam und die letzten 4 Jahre beim FC Chelsea unter Vertrag stand. Letztes Jahr war er mit seinen Toren ein wichtiger Faktor beim Aufstieg von Swansea in die Premier League.

Neben Cagliari stehen auch Juventus, Udinese und Neapel mit voller Punktzahl an der Tabellenspitze. Die alte Dame aus Turin konnte nicht das furiose 4-1 gegen Parma nicht wiederholen, gegen ein harmloses Siena genügte ein Tor von Matri. Udinese nahm den Schwung aus der Europa League, am Donnerstag wurde Stade Rennes 2-1 geschlagen, und gewann gegen schwache Florentiner mit 2-0. Dabei erzielte  Dauerbrenner Di Natale sein viertes Tor in fünf Spielen.

Aufsteiger Atalanta hatte in der Regenschlacht von Bergamo das glücklichere Ende gegen Interbezwinger Palermo. Das Spiel war sogar 40 Minuten wegen eines heftigen Schauers unterbrochen worden. Auf den Boden der Tatsachen ist auch Lazio zurückgekehrt. Nach dem starken 2-2 beim AC Mailand, ließen Klose und Co. sowohl beim 2-2 gegen die Rumänen des FC Vaslui als auch beim 1-2 gegen den FC Genua die Führung durch die Lappen gehen. Cesena und Bologna sind bisher die einzigen Teams, die bisher keine Punkte einfahren konnten.

Den Spieltag schlossen Neapel und Milan ab. Der amtierende Meister ging früh durch einen herrlichen Flugkopfball von Aquilani in Führung, der Nationalspieler bleib auch der bei weitem beste Akteur seiner Mannschaft. Denn danach ging die große Show von Edinson Cavani los. Der Uruguayer war nicht zu halten und schoss die Gäste mit einem Dreierpack ab. Zwar hatten die ersatzgeschwächten Gäste mehr Spielanteile, doch gegen die blitzschnellen Konter hatten sie kein Gegenmittel. Bereits am Dienstagabend wird wieder gespielt, Inter hofft auf Wiedergutmachung bei Aufsteiger Novara. Am Mittwoch könnte Juve seinen Höhenflug gegen Bologna bestätigen, während der AC Mailand mit Udinese einen gefährlichen Gegner empfängt. Letztes Jahr endete das Duell mit einem spektakulären 4-4. Eine sehr gute Nachricht, die ich auch erst heute gefunden habe, liefert Sport1. Jeden Dienstag um 18 Uhr zeigt der Fernsehsender eine Zusammenfassung der Serie A.

1 Kommentar:

  1. Schön, daß hier wieder regelmäßig gebloggt wird!

    Daß Kjaer überzeugt ist ja ein Ding. Bei Wolfsburg riß der ja wenig. Ich hoffe, Cavani verballert sein Pulver bis zu den Spielen gegen den FCB. Das macht einem ja Angst. Gute Besserung an Euren Keeper!

    Franckster

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