Von den Titelkandidaten konnten der SSC Neapel und vor allem Juventus Turin überzeugen. Während erstere am Samstag die letzten 30 Minuten in Überzahl zum Auswärtssieg nutzen konnten, feierten die Turiner am Sonntagmittag ein perfektes Debüt im neuen Juventus Stadium. Auf dem Grundstück des unbeliebten Stadio Delle Alpi steht nun eine hochmoderne Fußballarena. Überragender Akteur war Andrea Pirlo, der seine Genialität ganz in den Dienst der Mannschaft stellte.
Torwartikone Gianluigi Buffon war voller Lobeshymnen auf seinen Nationalmannschaftskollegen und bezeichnete seine Verpflichtung auch sofort als Jahrhunderttransfer. Mit einem schönen Volleyschuss von der Strafraumgrenze gab auch der Ex-Leverkusener Arturo Vidal ein starkes Debüt.
In den darauffolgenden Partien konnten die Aufsteiger Atalanta Bergamo und vor allem Novara auswärts punkten und direkt unter Beweis stellen, dass sie nicht als Kanonenfutter dienen werden. Mit zwei Toren für Atalanta war der gerade 1,60 große Argentinier Maxi Moralez, der von Velez Sarsfield kam, eine der Überraschungen des Spieltages. Einen ähnlich guten Einstand hatte Gabriel Torje für Udinese. Der "Messi Rumäniens" könnte den zu Barça abgewanderten Alexis Sanchez schnell vergessen machen, während der Torschützenkönig der letzten beiden Saisons, Antonio Di Natale dort weiter macht, wo er letzte Saison aufgehört hatte. Bei insgesamt 35 Toren durfte die Partie Catania gegen Siena eine Ausnahme bilden, um ein wenig den Ruf des italienischen Mauerfußballs zu retten.
Tottis Römer warten immer noch auf einen Sieg. |
Für den großen Abschluss des Spieltags sorgten Palermo und Inter. Nach dem frühen Aus in der Europa-League-Qualifikation hatte der cholerische Palermo-Boss Maurizio Zamparini den neuen Trainer Stefano Pioli direkt geschasst, viele Leistungsträger, vor allem Javier Pastore, haben Sizilien verlassen, alles deutete also auf einen klaren Sieg der Mailänder hin. Von Beginn an überraschten die rosaneri jedoch mit ihren Sturmläufen, bevor Diego Milito mit dem 1-0 doch der Favoritenrolle der Gäste gerecht werden konnte. In der zweiten Halbzeit nahm das Spiel einen spektakulären Verlauf. Nach zwei Minuten konnte Fabrizio Miccoli für den Ausgleich sorgen, kurz darauf traf Milito per Elfmeter zur erneuten Führung für Inter. Miccoli war jedoch am gestrigen Abend nicht aufzuhalten, bereitete fast im Gegenzug den Ausgleich durch Abel Hernandez vor. Minuten vor Schluss dann die Entscheidung, als Miccoli mit einem fantastischen Freistoß Julio Cesar überwinden konnte und Mauricio Pinilla mit einem Kunstschuss alles klar machte. Diego Forlans in der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik. Inters Trainer Gasperini steht jetzt bereits unter großem Druck und muss im nächsten Monat in der Champions League und in der Liga Siege einfahren, um seinen Posten nicht zu verlieren. In Rom werden in dieser Saison des Umbruchs kleinere Brötchen gebacken. Meiner Meinung nach hat Luis Enrique wenigstens Zeit bis Weihnachten...
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