23.11.2017

Atletico Madrid – AS ROMA 2–0

Die Zusammenfassung:

Trotz vier Wechseln im Vergleich zum Derby hatte die Roma das Heft zu Beginn in der Hand – oder bekam es vielmehr von Atletico aufgezwungen. Gleich mehrere Ballverluste der Gastgeber wussten Perotti und Co. nicht auszunutzen. So konnten die rojiblancos immer mehr ins Spiel finden, während die giallorossi vor allem nach der Pause sich weiter zurückzogen. Die Niederlage war die natürliche Folge: Nun heißt es im letzten Gruppenspiel die Nerven behalten und das eigene Spiel durchziehen, an diesem 0 zu 2 kann die Mannschaft nur weiterwachsen. PS: Das dunkle Camouflage-Trikot ist Geschmackssache, warum muss unser Vereinsname auf den Spielerhintern prangen?

Die Einzelkritiken:

Alisson. Aus der Zauber. Der Brasilianer wirkte weniger souverän als gewöhnlich, und die Wunder hat er im Hinspiel aufgebraucht.

Bruno Peres. Bruno, der Gummibär. Das Derby-Adrenalin ist schon verflogen. Mehr auf Vorsicht bedacht, offensiv nur bei einem Distanzschuss aufgefallen. Zerstört mit seinem Platzverweis die letzte Hoffnung auf einen Punktgewinn.

Manolas. Kostas mit den Scherenfüßen. Kassiert relativ früh Gelb mit einer überhasteten Grätsche, wirft sich danach aber mächtig ins Zeug – und gefährliche Schüsse. Beim Griezmann-Tor geht auch ihm alles zu schnell.

Fazio. Stamm-Kraft. Unerschrocken und unüberwindbar, steht Fede wie ein Baum im Strafraum und verhindert auch in Unterzahl Schlimmeres.

Kolarov. Kalibrierfehler. Auch weil die linke Kette in der ersten Halbzeit gut funktioniert, kann er häufig bis zur Grundlinie vorstoßen, nur nutzt niemand seine Hereingaben, die etwas Präzision vermissen lassen.

Pellegrini. Seifenopa. Über weite Strecken läuft das Spiel an Lorenzo vorbei, gerade zu Beginn ignoriert er wie ein störrischer Greis die Freiräume, die die colchoneros der Roma bieten. Auch sonst fehlt ihm die Bodenhaftung, auch weil die Madrider ihn wie eine fast leere Duschgelpackung behandeln.

Gonalons. Verkochte Pasta ohne Soße. Macht irgendwie was er soll, seinem faden Spiel fehlt es an Würze, zudem auch ein paar leichte Unsicherheiten.

Nainggolan. Asiatische Tigermücke. Beißt sich in den Gegnern fest, schwirrt ihnen davon, ist aber mit überhasteten Ballverlusten auch für seine Mitspieler lästig. Insgesamt einer der wenigen Lichtblicke. Eine verunglückte Flanke trifft sogar den Pfosten, wäre zu schön gewesen.

Perotti. Dancing with myself. Perotti ist ein Billy-Idol-Fan, wenn man genau hinsieht. Als einer der Aktivposten bringt er mit seinen Dribblings immer wieder Schwung zu Beginn des Spiels, verpasst aber mit seiner Ballverliebtheit häufig den richtigen Moment. Ein Schritt vor, zwei zurück.

Dzeko. Lost in Space. Ist nur anfänglich mit Ablegern und guten Laufwegen eingebunden, verliert sich mit dem Ticken der Uhr immer mehr im luftleeren Raum. 

Gerson. Halbe Miete. Bemüht sich, erarbeitet sich gute Gelegenheiten, macht nie was daraus – auch weil selten unterstützt.

Strootman. Nullrendite. Ersetzt nach einer Stunde den glücklosen Pellegrini, merkt man aber nicht.  

Defrel. Mission impossible. Ist nicht der erhoffte Killer im Strafraum, hat aus Zeitgründen nicht mal die Chance, die Abwehr zu kitzeln.

El Sharaawy. Unnötig frisiert. Kommt rein und darf Minuten später hinten aushelfen.

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