23.10.2017

Torino – ROMA 0-1

Die Zusammenfassung:

Europa war gestern, Serie A ist heute: Im Stadio Grande Torino zelebrieren Gastgeber und Gäste italienisches Taktikschach, bei dem die Offensivbemühungen beider Teams kaum zum Zug kommen. Di Francescos Idee, mit Nainggolan auf rechts außen Freiräume für Pellegrini zu schaffen, fruchtet kaum, auch wenn Rom mehr vom Ballbesitz hat. Gerade der finale Pass landet oft im Nichts, überhaupt wirkt das Angriffsspiel überhastet.  Anders aufgestellt, sieht es in der 2. Hälfte besser aus, dennoch sind Chancen rar. Umso wichtiger war Kolarovs Freistoßtor. Dafür funktionierte die Abwehr gut, Sadiq stand stets im Abseits, Ljajic und Falque blieben sehr blaß. 

Die Einzelnoten:

Alisson. Freikarte. Außer einer gelben Karte wegen Zeitspiel nicht erwähnenswert.

Florenzi. Minimalist. Emsige Partie ohne Glanz, macht was er soll in der Defensive, vorne versucht er es mal mit einem Barcelona-Gedenktor aus der Ferne.

Juan Jesus. Verwandlungskünstler. Ungewohnt auf halbrechts, ungewohnt konzentriert am Gegner. Gut so!

Moreno. Piñata. Notgedrungen setzt Di Francesco auf die mexikanische Überraschung und wird mit einer charismatischen Darbietung belohnt.

Kolarov. Golarov. 2 Freistoßtore, 6 Punkte, der Nächste bitte.

Pellegrini. Feiner Zwirn. Bewegt sich gewohnt elegant über den Platz, passte damit aber nicht zur zähen Ausrichtung der Partie. Verlor sich öfter in seiner Hybridposition.

De Rossi. Schmittchen Schleicher. Überraschend unscheinbarer Auftritt, gefühlt halb so viele Ballkontakte, wie man es von der Schaltzentrale kennt. 

Strootman. Schmelzkäse. Unsauber und unsicher, hat er aus dem Mittelfeld heraus die meisten Chancen, um Akzente zu setzen, trifft aber oft die falsche Entscheidung. 

Nainggolan. Eisbrecher. Soll über rechts ein Loch in Turins Hintermannschaft reißen, kommt damit aber nicht wirklich zurecht. Besser in zentraler Position ab der Halbzeitpause.

Dzeko. Darm mit Charme. Reist mit Infekt an und wirkt entsprechend gehemmt und oft einen Schritt zu spät, aber hilft mit seinem Ein-Mann-Pressing dem Team.

El Sharaawy. Verstopfte Autobahn. Findet wenig Entfaltungsspielraum auf links, obwohl ihm Kolarov den Rücken freihält. Wird aber im entscheidenden Moment angefahren, holt so den Freistoß zum Siegtor heraus.

Ünder. Roller Derby. Schnürt sich für eine halbe Stunde die Rollschuhe an und eilt entsprechend flott den Gegnern davon. Leider bleibt davon beim Abschluss immer nur ein niedlicher Kullerball übrig. 

Perotti. Klebestreifen. Sorgt für Entlastung in den letzten 10 Minuten.

Bruno Peres. Homecoming Queen. An alter Wirkungsstätte in gewohnter Form. Auf eine gute Aktion kommen zwei weniger gute. 

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