02.12.2017

AS ROMA – SPAL 3–1

Die Zusammenfassung:
Nach wenigen Minuten profitierten die giallorossi zum ersten Mal vom Videobeweis: Die rote Karte ebnete den Weg zu einem einfachen Sieg. Nach dem zweiten Treffer schaltete Rom bereits einem Gang zurück, ohne auf die Offensive zu verzichten, Tor Nummer drei nahm dem Spiel die letzte Spannung. Wenn man an der insgesamt ordentlichen Leistung Kritikpunkte finden will, sind es die mangelnde Chancenauswertung und der wieder mal unnötige Elfmeter.


Die Einzelkritiken:

Alisson. Deja-vu. Der Brasilianer tanzt vor lauter Langeweile sogar die Gegner aus, bis er wirklich gefordert ist. Und wie konnte es anders sein, im dritten Ligaspiel in Folge muss er sich einem Strafstoß beweisen. Der erste Schuss geht rein, muss aber wiederholt werden, beim zweiten klatscht er den kläglichen cucchiaio von Viviani an den Posten, muss sich aber dem Nachschuss des Ex-Römers geschlagen geben.

Florenzi. Quantilität. Wider Erwarten wird der Vizekapitän nicht für die Champions League geschont und zeigt auch warum: Ohne Unterlass begleitet er die Offensivaktionen auf rechts und bringt ein ums andere Mal ordentliche Flanken in den Strafraum. Nicht nur Masse, sondern Klasse, als er vor dem Schlusspfiff den Gegner an der Eckfahne doppelt vernascht.

Manolas. Böser Bulle. Wird von den dezimierten Gegnern kaum gefordert und sorgt mühelos für Recht und Ordnung in der Defensive. Macht den guten Job kurz nach dem 3-0 mit einer unnötigen Attacke an Mora im Strafraum zunichte.

Juan Jesus. Guter Bulle. Hat auch nix zu tun, lässt es im Gegensatz zu Kostas aber mit unnötigen Fehlern.

Kolarov. Musterschüler. Ob Starensemble oder graue Maus, Aleksandar spult gegen jeden Gegner das selbe hochklassige Programm ab und sammelt weiter fleißig Scorerpunkte, diesmal mit der Flanke zum 3–0.

Pellegrini. Houdini. Endlich hat er den Knoten zum Platzen gebracht und sein erstes Tor im Roma-Trikot erzielt. Schon davor mehr im Spiel als zuletzt und immer wieder gefährlich, auch aus der Distanz. Zeigt sein Ballgefühl auch bei einem Freistoß, den Gomis mit Not an die Latte lenkt.
Gonalons. Soufflé. Der erfahrene Stratege aus Lyon kam als Leckerbissen für die Bank, präsentiert sich auch gegen SPAL als zusammengefallener Auflauf. Träge im Passspiel, grobmotorisch im Zweikampf, zurecht nach einer Stunde ausgewechselt. Gegen stärkere Gegner könnte der Ofen lichterloh brennen.

Strootman. Schnellwaschgang. Als Mittelfeldantreiber springt er in die Bresche, wo Gonalons zu kurz kommt, und vernachlässigt auch die Offensive nicht. Ein Auftritt, der sich gewaschen hat, mit einem trockenen Tor unter die Latte belohnt.

Ünder. Abundzubi. Die guten Ansätze blitzen immer wieder auf, doch Konkretes kam auch gegen die Ferraresen nicht heraus. Ein Lehrling mit Luft nach oben. 

Dzeko. Baller-Mann. War der echte Dzeko die letzten Woche auf Mallorca und sein böser Zwilling auf dem Platz? Ach was, Dzeko ist einfach etwas müde, trotzdem reicht es zum Hallo-Wach-Moment nach fast 20 Minuten. Der Bosnier nutzt jedoch die großen Chancen, die sich ihm bieten nicht zu genüge: 11 Schüsse, 5 davon aufs Tor. Da hätte mehr passieren können. Gegen Ende wirkt er auch lustlos.

El Sharaawy. Verfrühter Nikolaus. Gegen SPAL verteilt Stephan in der ersten Hälfte haufenweise Süßigkeiten für die Zuschauer und vor allem für die Mitspieler. Nach der Pause taucht er etwas unter.

Gerson. Ausputzer. Erlöst Gonalons von einem peinlichen Auftritt und darf sich im Mittelfeld austoben. Tragikomisch, als er vor dem leeren Tor den Ball in den Himmel schießt.

Schick. Der Gummimensch. Darf rund 30 Minuten seine Gelenkigkeit zur Schau stellen, verursacht bei der gegnerischen Abwehr einige Schwindelanfälle, macht Lust auf mehr.

Emerson. Verlorener Sohn. Die schönste Überraschung der letzten Saison ist zurück auf dem Feld – Kolarov darf endlich eine wohlverdiente Pause einlegen.

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