18.09.2012

Ohrfeigen für Rom, Feigen für die anderen

Dritter Spieltag. Und Rom macht mir schon das Leben schwer. Nach dem prestigeträchtigen Auswärtssieg bei Inter sind die giallorossi gegen Bologna wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt. 70 Minuten dominiert und dann doch verloren. Zwanzig Minuten Wahnsinn bedeutete drei Ohrfeigen für Rom. Und für mich.

Der Start ins Spiel gegen die bisher punktlose Truppe aus der Emilia hätte nicht besser sein können: In der siebten Minute knallt Totti die Kugel aus 25 Metern an den Pfosten, Youngster Florenzi muss nur noch einnicken. Keine zehn Minuten zeigt der zuletzt umstrittene Lamela endlich sein Können und schaufelt den Ball mit Links ins lange Eck.

In der zweiten Hälfte lässt Rom zwar nach, doch das 3-0 scheint nah. Totti trifft jedoch wieder nur den Pfosten. Zemans Doppelwechsel im Mittelfeld in der 68. Minute erweist sich als fatal. Innerhalb von einer Minute (!) nutzt Bologna individuelle Abwehrfehler zum Ausgleich aus. Was darauf folgt, habe ich unzählige Male gesehen: Rom wirft alles nach vorne, der Gegner kontert, Niederlage. Nachdem Zeman in den letzten Tagen für Aufregung sorgte, weil er den Verband in einem Interview öffentlich angegriffen hatte ("Würden Sie mit einem Ihrer Feinde wie Verbandschef Abete auch etwas essen gehen" "Er ist nicht mein Feind. Er ist ein Feind des Fußballs."), befürchteten viele Fans in Rom, dass die Schiedsrichter für die Quittung sorgen würden. Da wurde aber die Rechnung noch nicht mit den eigenen Spielern gemacht.

Souveräner traten dagegen die cugini von Lazio auf, die mit solidem Fußball bei Chievo den dritten Sieg in Folge feiern durften. Klose traf zum zweiten Mal in dieser Saison, da macht es nichts, dass nun Abwehrspieler Zauri eine Million Euro Handgeld bei seinem Transfer von Sampdoria irgendwo in der Schweiz "verschwinden" ließ. Gegen den Spieler und seinen Berater wird nun wegen Geldwäsche ermittelt.

Ebenso gut sieht es auch bei Juventus aus. Nach einer schwachen ersten Hälfte bei Genoa, wendeten die Joker, die im Hinblick auf das Spiel bei Chelsea geschont wurden, das Blatt. Als erster Herausforderer von Juve gab sich auch Neapel bisher keine Blöße. Milan dagegen enttäuscht weiterhin und kassierte gegen Atalanta bereits die zweite Heimpleite. In der Champions League müssen die rossoneri nun für Wiedergutmachung gegen Anderlecht sorgen.

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