22.01.2018

Inter – ROMA 1–1

Das Spiel:

Aufgrund der Ausfälle von De Rossi, Perotti und Gonalons musste Di Francesco etwas improvisieren, was noch mit einigen Überraschungen gespickt wurde. So startete Gerson offensiv links, während EL Sharaawy nach rechts rückte. Strootman gab den Regisseur, und das durchaus gut.
 Die größten Neuerungen waren jedoch taktischer Natur: Das 4-3-3 wandelte sich gerade im Spiel ohne Ball in ein dynamisches 4-1-2-2-1, in dem Nainggolan und Pellegrini beim Pressing glänzten. So war die Roma 60 bis 70 Minuten besser aufgestellt. Die Chancenerarbeitung blieb wie in den Spielen zuvor schwach – die Führung aus heiterem Himmel war wegen der größeren Spielanteile nicht unverdient.
Mit seinen Wechseln schnitt sich dann DiFra ins eigene Fleisch: Die Ordnung war dahin, der Ausgleich die logische Konsequenz, weil Inter 20 Minuten Powerplay durchziehen konnte.

Die Spieler:

Alisson. Santo subito. Der Brasilianer hat beide Hände Gottes. Da muss man im Sommer 100 Mio. Euro verlangen.

Florenzi. Rührstab. Quirlt, vermengt, fabriziert jede Menge Teig. Sprich: Viel Substanz, aber kleckert dabei auch viel und kommt defensiv nicht zurecht. Nach dem Wechsel ins Mittelfeld verschwindet er vom Backblech. 20 Mio. sicher wert.

Manolas. Bulldozer. Räumt Icardi aus dem Spiel, macht den Manndecker alter Schule. Für 40 Mio. findet sich wer. Oder für 90 an Liverpool abgeben.

Fazio. Schiefer Turm. Hat ein paar kleine Wackler, neigt sich erst recht nach der der Umstellung auf Dreierkette, sodass das kleine Fort der Roma zusammenbricht. 10 Mio. und tschüss.

Kolarov. Altes Eisen. Scheint etwas Rost angesetzt zu haben, jedenfalls fehlt ihm die Durchschlagskraft, die man vor der Krise gewohnt war. Darunter leidet das gesamte Offensivspiel, was Bände spricht. Altersbedingt bringt er nicht mehr als 5 Mio.

Pellegrini. Two-Face. Im Spiel gegen den Ball vorbildlich, nimmt dem Mailänder Mittelfeld die Luft. Mit der Kugel am Fuß dagegen unglücklich, ob bei einem der wenigen Torschüsse oder in der Spieleröffnung. Dank Klausel wird er ein Schnäppchen im Sommer.

Strootman. Emmy-verdächtig. Als Regisseur macht Kevin eine gute Figur: Er spielt höher als De Rossi üblicherweise und auf jeden Fall sicherer als Gonalons. 30 Mio. Minimum.

Nainggolan. Vollblut. Der olle Partyhengst bringt viele Pferdestärken auf den Platz, bildet über lange Zeit eine gelungene Kombi mit Gerson. Lässt sich offensiv etwas wenig blicken und verliert sich leider auch etwas nach der Systemumstellung. Für 50 Mio. zu Philip Morris oder China National Tobacco.

El Sharaawy. Geistesblitz. Stephan wie er leibt und lebt: Keine 90-Minuten-Bombastshow, sondern Mann für die besonderen Momente. Schade, dass diese spärlich gesät sind. Für 25 Mio. guter Deal.

Dzeko. London Calling. Seine Spielweise ist wirklich ein "Clash" mit dem Rest der Mannschaft. Kriegt kaum einen Ball unter Kontrolle und wirkt total neben der Spur. 30 Millionen sind das Angebot des Tages, aus Sicht des Verkäufers.

Gerson. Multistecker. War etwas in der Versenkung verschwunden, findet sich plötzlich auf dem linken Flügel und macht seine Sache ordentlich, auch wenn er etwas mutiger am Ball hätte sein dürfen. Symptomatisch: Er geht vom Platz, das Kartenhaus fällt zusammen. Preisschild: Sagen wir mal 40 Mio., Marke jung und talentiert.

Bruno Peres. Spielverderber. Unter "Running Gag" findet man sein Bild im Wörterbuch. Schnell bleibt er, fußballerisch ist seine Leistung ein Witz. Gratis-Beigabe zu jedem Transfer, solange der Vorrat reicht.

Juan Jesus. Blinder Passagier. Soll hinten links dichtmachen, bohrt aber Löcher in die Schiffswand. 5 Millionen, weil die Frisur sitzt.

Schick. Zukunftsmusik. Ersetzt für wenige Minuten einen blassen Dzeko, was eventuell die ganze Rückrunde sein Job werden könnte. Positiv: Schlechter als bisher kann es nicht werden. Da nur geliehen nicht im Angebot. Vorerst.










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